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Allergien (Heuschnupfen, Hautausschläge und Ekzeme) aus der Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Allergien – ob saisonal wie Heuschnupfen, ganzjährig oder hautbezogen wie Neurodermitis – zeigen aus Sicht der TCM ein Ungleichgewicht im Körper und eine Schwäche der Abwehrkraft, dem sogenannten Wei-Qi. Während die westliche Medizin auf das Immunsystem fokussiert, geht die TCM einen Schritt weiter: Sie betrachtet das Zusammenspiel von Organen, Energieflüssen und Umweltreizen.

Was passiert bei einer Allergie laut TCM?

Allergien entstehen, wenn das Wei-Qi (die äußere Abwehrenergie) den Körper nicht ausreichend vor äußeren Einflüssen wie Pollen, Nahrungsmitteln oder Tierhaaren schützt. Dieses Qi zirkuliert an der Körperoberfläche und ist stark abhängig vom Zustand der Lunge, der Milz und der Nieren.

  • Lungenschwäche: Die Lunge steuert das Wei-Qi. Ist sie geschwächt, kann der Körper nicht richtig auf äußere Reize reagieren. Typisch bei Atemwegsallergien.

  • Milz-Qi-Schwäche: Eine geschwächte Verdauung führt zu Schleimbildung und einer Schwächung des gesamten Energiesystems. Nahrungsmittelallergien und Hautreaktionen hängen oft mit der Milz zusammen.

  • Nieren-Mangel: Die Nieren speichern unsere Konstitution. Bei chronischen oder angeborenen Allergien spielt eine Nierenschwäche häufig eine zentrale Rolle.

Typische allergische Beschwerden in der TCM-Praxis:

  • Niesen, verstopfte oder laufende Nase (Heuschnupfen)

  • Juckreiz, Hautausschläge, Ekzeme (Neurodermitis, Nesselsucht)

  • Atemnot, allergisches Asthma

  • Verdauungsbeschwerden nach bestimmten Lebensmitteln

Behandlung von Allergien mit TCM

Die TCM verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Ziel ist es, die Konstitution zu stärken, überschießende Reaktionen zu regulieren und die Abwehrkraft zu stabilisieren.

  • Akupunktur: Beruhigt überaktive Reaktionen, stärkt Lunge und Milz, reguliert das Immunsystem.

  • Kräutertherapie: Pflanzliche Rezepturen helfen, Schleim auszuleiten, Hitze zu kühlen und das Qi zu stärken.

  • Ernährungsberatung nach den fünf Elementen: Unterstützt die Milz, reduziert innere Feuchtigkeit und stärkt die Abwehr.

  • Lebenspflege (Yang Sheng): Individuelle Empfehlungen zur Lebensführung, Stressreduktion und Prävention.

Allergien ganzheitlich verstehen und behandeln

In der TCM wird nicht nur das Symptom behandelt, sondern die Wurzel der Allergie. Durch eine individuell abgestimmte Therapie können allergische Reaktionen deutlich reduziert und langfristig gelindert werden.

Das Immunsystem aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Laufende athletische Frauen

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird das Immunsystem nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil eines fein abgestimmten Zusammenspiels von Organen, Energieflüssen (Qi) und Lebensgewohnheiten. Die Fähigkeit, gesund zu bleiben und äußere Krankheitsfaktoren abzuwehren, hängt wesentlich vom Zustand unseres Wei-Qi – der körpereigenen Abwehrenergie – ab.

Was ist das Wei-Qi?

Das Wei-Qi ist die schützende Energie, die direkt unter der Haut zirkuliert. Es bildet eine energetische Barriere gegenüber Wind, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit und Krankheitserregern. Ist das Wei-Qi stark, bleibt der Körper gesund. Ist es geschwächt, sind wir anfällig für Infekte, Allergien oder chronische Erkrankungen.

Welche Organe stärken das Immunsystem in der TCM?

  • Lunge: Die Lunge verteilt das Wei-Qi und reguliert die Abwehr an der Körperoberfläche. Sie ist besonders empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Kälte und Wind.

  • Milz: Die Milz ist für die Bildung von Qi und Blut zuständig. Sie wandelt Nahrung in Energie um und versorgt damit auch das Wei-Qi.

  • Nieren: Die Nieren speichern unsere Lebensessenz (Jing) – die Grundlage für ein starkes Immunsystem, vor allem bei chronischer Schwäche oder Infektanfälligkeit.

Anzeichen für ein geschwächtes Immunsystem aus TCM-Sicht:

  • Häufige Infekte, langwierige Erkältungen

  • Müdigkeit, Energielosigkeit

  • Neigung zu Kälte oder Frösteln

  • Allergien oder Hauterkrankungen

  • Chronische Beschwerden, die sich schwer regenerieren

TCM-Behandlung zur Stärkung des Immunsystems

Die Stärkung der Abwehr erfolgt ganzheitlich und individuell angepasst:

  • Akupunktur: Regt den Energiefluss an, stärkt Lunge und Milz, bringt Körper und Geist in Balance.

  • Chinesische Kräutertherapie: Bestimmte Rezepturen unterstützen die Bildung von Wei-Qi, vertreiben pathogene Faktoren und kräftigen die Konstitution.

  • Ernährungsberatung nach den fünf Elementen: Eine wärmende, stärkende Ernährung hilft, Milz und Verdauung zu unterstützen – Grundlage für starke Abwehr.

  • Lebenspflege (Yang Sheng): Regelmäßigkeit, ausreichend Schlaf, Atemübungen und gezielte Bewegung (z. B. Qi Gong) fördern eine stabile Gesundheit.

Vorbeugung ist der beste Schutz

Die TCM sieht Gesundheit als etwas, das aktiv gepflegt werden will – besonders in den Übergangszeiten wie Herbst und Frühling. Mit gezielter Unterstützung kann das Immunsystem wieder in seine Kraft kommen – für mehr Widerstandsfähigkeit, Energie und innere Stabilität.

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